Gelesen: The Flintstones Vol. 1, Softcover, DC
Von: Mark Russel (Autor), Steve Pugh (Zeichner), Chris Chuckry (Farben)
Im Jahre 1960 startete eine Zeichentrickserie, die das Genre für immer verändern sollte: In schwarz-weiß flimmerten die Geschichten zweier Urzeit-Familien über die Bildschirme Millionen amerikanischer Haushalte. William Hanna und Joseph Barbera hatten vorher ihren Durchbruch mit der Kinderserie 'Hucky und seine Freunde' gefeiert und ließen nun einen Zeichentrick für Kinder und Erwachsene auf die Welt los - 'The Flintstones' schlug ein wie ein urzeitlicher Komet und begeisterte durch seinen Humor, die immer wieder auftauchende Sozialkritik und dem kuriosen Setting. Bis 1997 galt der Zeichentrick als erfolgreichster der Welt, woraufhin er von 'The Simpsons' abgelöst wurde. Die gelben Bewohner Springfields übernahmen das Rezept der Flintstones: Typische amerikanische Familie + Sozialkritik + Humor = Erfolg. Auch 'Die Dinos' benutzten diese Zutaten und spielten ebenso wie 'The Flintstones' in der Steinzeit. Vor einigen Jahren fing DC an, das Hanna-Babera-Universum neu zu erfinden und brachte den hier vorliegenden 'The Flintstones'-Reboot heraus. Kann die frische Comic-Adaption in die riesigen Dino-Fußstapfen des Originals treten, oder haben die Verantwortlichen mal wieder die Helden unserer Kindheit mit Schmutz überzogen? Ich darf Entwarnung geben: Das Reboot verkörpert sämtliche alten Tugenden, greift dabei jedoch den aktuellen Zeitgeist auf und auch die überarbeitete Fassade steht Freds und Barneys Familien unglaublich gut. Jedes Heft enthält eine geschlossene Kurzgeschichte, in welcher gesellschaftlich relevante Themen kritisch hinterfragt werden; ob Wirtschaftsmogule, Religionsfanatiker, neunmalkluge Wissenschaftler oder zwielichtige Präsidenten - alle kriegen ihr Fett weg! Das ist nicht unbedingt etwas Neues ... aber meiner Ansicht nach nicht minder angebracht. Das Comic verdeutlicht gut, wie bekloppt sich die Menschheit verhält und animiert hoffentlich dazu, ein Umdenken einzuleiten. Die Pointen dieser Gesellschaftskritik sitzen immer und wurden mit unterhaltsamen Plots verwebt. Auch der Trademark des Zeichentricks, bei dem prähistorische Tiere als Haushaltsgeräte und Co. benutzt werden, wird hier voll ausgeschöpft und gipfelt gar im philosophischen Monolog eines Gürteltier-Bowlingsballs. Was mir gefällt, sind ebenso die ruhigen, sentimentalen Momente, die ab und zu aufflackern. Alles in allem eine würdige und äußerst gelungene Neuauflage! Da möchte ich fast schon wieder das Schild mit den 10 Punkten in die Luft halten - doch irgendwie fehlte dafür das gewisse Etwas. Trotzdem eine KLARE Empfehlung von mir! Die "neuen" Flintstones sind Kult und ich freue mich schon gewaltig auf Volume 2; zusätzlich bekommt man durch das Comic richtig Bock, mal wieder 'Die Dinos' zu schauen. Kann nicht verkehrt sein.
Psiclops Points: 9/10
Psiclops reicht zur Lektüre: Einen Starkbricks Kaffee
Impressionen:
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